~Aktualisiert am 20.02.2012~
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Ein Schurf westlich der Limburg.....
der dort abgebauten Flöze versuchte man sich sogar an einer frühen Form der Industriespionage: Bergleute, getarnt in "Zivil", versuchten in den fremden Gruben an Informationen zu gelangen, was jedoch misslang. So blieb auf Pr. Oldendorfer Seite nur der mühsame Weg eigener Prospektionsarbeiten, ohne Fremdhilfe der benachbarten Gruben. Diese Bergbauversuche lassen sich z. B. anhand der Aufschlussarbeiten am Limberg, westlich der Burgruine "Limburg", nachvollziehen. Die Aufschlussarbeiten dort gingen wieder einmal von einer ortsansässigen Person aus, so, wie es in der Vergangenheit bereits öfters der Fall gewesen ist....wo auch eine Halde zu finden ist
Die Aufschlussarbeiten von der Pr. Oldendorfer Egge bis zum Limberg wurden vom damaligen Preussisch Oldendorfer Bürgermeister Niemann initiiert. An einer eigens gegründeten 25-teiligen Gesellschaft war Niemann mit 2 Anteilen beteiligt, die restlichen Anteile verteilten sich grösstenteils auf ebenfalls ortsansässige Personen. Die Gesellschaft wurde im Jahre 1800 gegründet, bei der technischen Durchführung baute man auf den bergmännischen Sachverstand des Obersteigers Schacke. Die Prospektionsarbeiten fanden ihren Hochpunkt im Abteufen eines ca. 5 Lachter (= ca. 10,5 m. 1 preussischer Lachter entspr. 2,0924 m) tiefen Suchschachtes. In einer von Herrn Besserer geschriebenen Abhandlung über die Bergbauversuche bei Preussisch Oldendorf findet man den Hinweis, daß das Abteufen und Schürfen in diesem Fall vonstatten ging, ohne die dafür erforderliche Genehmigung in Form einesDiese Aufschlussarbeiten befinden sich...
Schurfscheines eingeholt zu haben. Die organisatorischen Belange wurde also nicht immer professionell gehandhabt, zur bergmännisch- geognostischen Beratung gewann man immerhin noch den Obergeschworenen Müser, einen Bergsachverständigen aus Ibbenbüren. Dessen nüchterne Sicht der Dinge bewahrte bereits mehrere Male zuvor einige Preussisch Oldendorfer vor zu hohen Erwartungen bei ihren bergbaulichen Engagements: Auf Müsers Geheiß hin hatte man bereits einige neuaufgenommene Abbauversuche am nahegelegenen Bergbau am Schwarzen Brink aufgegeben. Auch im Fall des Vorhabens am Limberg baute man auf Müsers Erfahrung und bat um eine Beurteilung der durch den Suchschacht aufgeschlossenen...wenige Meter nördlich
des Aussichtsturmes
Gesteine und damit auch zum gewählten Ort des Abbauversuches. Wahrscheinlich setzte der Schacht im unteren weißen Jura an, was die getroffene Platzwahl erklären dürfte, sind dort doch teilweise Schieferschichten und kleine Kohleschmitze anzutreffen, so, wie es auch bei einige Kilometer weiter südlich bei den Kleinen Stollen am Nonnenstein der Fall ist. Im Suchschacht wurde jedoch laut Auskunft des Sachverständigen Müser kein kohlehaltiges Material gefunden. Desweiteren könne auch nicht damit gerechnet werden, im Umfeld des Schachtes fündig zu werden, so das ernüchternde Resumee des Bergsachverständigen - womit er zumindest im weiteren Sinne nicht ganz richtig lag. Nach dieser negativen Beurteilung indes wurden Schurfe und Suchschacht aufgelassen. Die Angaben zur Lage des Schachtes sind leider uneinheitlich, teilweise weichen die Entfernungsangaben mit der Burgruine als Bezugspunkt um das Doppelte voneinander ab. Folgt man den im Schrifttum überlieferten Ortsbeshreibungen, so findet man einige Schurfe, jedoch ist nur bei einer der beschriebenen Stätten auch eine Halde zu finden. Wenn man z. B. , von der Burgruine kommend, Richtung hölzerner Aussichtsturm geht, so wird man zeitig nach Betreten des Waldes, links des Kammwegs, einen ausgedehnten Schurf in Form eines länglichen Grabens sehen können.« Zurück zur Bergwerksübersicht