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  • ~ Alte Bergwerke zwischen Pr. Oldendorf und Porta Westfalica ~
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Bergbau am Schwarzen Brink (Pr. Oldendorf)

~Aktualisiert am 20.02.2012~

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In der Bezeichnung "Schwarzer Brink" ist ein kleiner Teil regionaler Bergbaugeschichte hinterlegt. "Kohlefunde" gaben dieser Erhebung ihren Namen, und nicht nur namentlich ist etwas erhalten geblieben: Spuren der Schächte und Stollen, die dort einst ins Wiehengebirge gehauen wurden, sind die sichtbaren Überbleibsel dieser Bergwerke. Sie gehören zu den ältesten nahe Pr. Oldendorf.

 

A

nders, als es die Eigenschaft des dort abgebauten Materials und der damit verbundenen Namensgebung der Erhebung vermuten lässt, war es jedoch keine Kohle, die am Schwarzen Brink abgebaut wurde, es handelt sich vielmehr um Impsonit. Dieses kohleähnliche Material offenbarte sich den Geologen und Bergleuten damals allenfalls als geologisches Mysterium, auch seiner äusserst merkwürdigen Lagerung wegen, welche mit einem normalen Kohleflöz nichts gemein hat. Auch heute noch wird bei der Beschreibung der Pr. Oldendorfer Bergbaugeschichte oft nicht zwischen Kohle und Impsonit unterschieden. Selbst die bekannteren und -im Vergleich zu den Bergwerken am Schwarzen Brink- grösseren Bergwerke in der Oldendorfer Egge, aus denen ebenfalls nie Kohle gefördert wurde, finden vielfach Erwähnung als Kohlebergwerke. Anders als die flözartigen Vorkommen von Kohle lagert sich das Erdöl-Derivat Impsonit hingegen in Gängen und Klüften ab, was einen Abbau weniger "planbar" macht.

Aus der Aufnahme von Schlunck. Große Teile des Schwarzen Brinks werden in einer Zeit nach den hier geschilderten Abbauen zum Grubenfeld "Rudolf 2" gehören. Die Stollen der Amalia gehören nicht zum Schwarzen Brink und werden gesondert behandelt.

 

Während die Gesteinsschichten nach Norden einfielen, fiel das, was man für ein Kohleflöz hielt, mal nach Norden und mal nach Süden ein; mal verhielt es sich tatsächlich wie ein Flöz....um dann aber plötzlich wieder zu vertauben. Der Lagerung des Impsonits wegen war ein Abbau schwierig und unökonomisch. Immer wieder musste man die Lagerstätte "wiederfinden", nachdem sie vertaubte. Weder konnte man sich an der Stratigraphie orientieren noch an benachbarten Lagerstätten. 

Am Schwarzen Brink

Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, daß es -in sehr engen Grenzen- Überschneidungen mit der "echten" alochthonen Jurakohle gab, die vom Nonnenstein her bekannt ist. Bei den früheren Versuchen, die Entstehung der "Kohle" zu erklären, wurde viel spekuliert, so wurde zum Beispiel eine "Einschwemmung von Wealdenkohle in offene Spalten bei Aufformung des Gebirges" in Betracht gezogen, so z. B. von Dienemann im Erläuterungstext zu den geologischen Karte der Blätter Melle, Quernheim u. Oeynhausen. Klarheit gab es erst in der jüngeren Vergangenheit bei einer genaueren und intensiveren Untersuchung der Wiehengebirgsflexur, des Limbergsattels und seiner Umgebung. Bei der Genese des Impsonits spielte wieder einmal der Bramscher Intrusiv mit seiner Hitzeeinwirkung eine große Rolle.

Wallringpingen entstehen, wenn unterirdische Hohlräume

dem Gebirgsdruck nachgeben und einstürzen. Durch mechanische

Vorgänge (Pressungen, Hebungen u. Schichtenzerrungen)

bildet sich machnmal ein Wall um die Pinge.

So stammt das Ausgangsmaterial des Impsonits aus viel tieferen Schichten und lagerte sich, einer Gangerzlagerstätte hydrothermalen Ursprungs nicht unähnlich, in Gängen und Klüften der weiter oben liegenden jurassischen Schichten ab. Weitere Erklärungen zur Entstehung gehen von bereits vorhandenem organischen Material in den später impsonitführenden Gesteinsschichten aus, welches einer Thermometamorphose unterlag. Unter Berücksichtigung der stratigraphischen Stellung der Impsonitvorkommen werfen beide Modelle allerdings weitere Fragen auf: So beschränken sich die Vorkommen den überlieferten Lagerstättenbeschreibungen nach nicht nur auf einen einzelnen Horizont, dem in diesem Zusammenhang oft erwähnten Cornbrash - Einiges spricht dafür, daß auch in den tieferen Schichten (lt. Schott) Impsonit gefunden und versuchsweise auch abgebaut wurde.

Die Spuren der alten Bergwerke am Schwarzen Brink

Folgt man dem Waldweg, welcher sich auf der gegenüberliegenden Strassenseite des Parkplatzes am hölzernen Wiehenturm befindet in westliche Richtung, so steuert man geradewegs auf den Schwarzen Brink zu. Die oberflächennahen Schichten am Schwarzen Brink zählen zum oberen Jura, am Nordhang lassen sich noch kleine Aufschlüsse finden. Lt. Lohmann stehen am Nordhand des Schwarzen Brinks auch Schichten des unteren weißen Jura an, damit existiert mithin eine (sehr theoretische) Möglichkeit, daß dort ebenfalls die bereits vom Nonnenstein her bekannte alochthone Jurakohle des Wiehengebirgsquarzits abgebaut worden sein könnte, Hinweise darauf gibt es allerdings bislang nicht. Die Geschichte der ersten Gruben am schwarzen Brink ist nicht eindeutig, erst zu den späteren Abbauen gibt es Hinweise: Im Jahre 1799 beschloß man, einige alte Grubenbaue am Schwarzen Brink wieder aufzuwältigen und eröffnete damit die mindestens zweite Abbauperiode. In einem 15 m tiefen Schacht fand man die beschriebene kohleartige Substanz. Mittels eines Stollens wurde versucht, einbrechendes Wasser zu lösen. Warum der Stollen zum Lösen des Grubenwassers relativ weit vom Schacht entfernt angefahren wurde, geht aus den überlieferten Daten nicht hervor, eventuell ging man noch von einer weiteraus ergiebigeren Lagerstätte aus.

Während dieser zweiten Betriebsperiode nach 1799 wurde zwar Brennstoff gefördert, jedoch nie in einer solch ausreichenden Menge, die dem Bergbau am Schwarzen Brink eine Perspektive hätten geben können. Die "Kohle" wurde zum Verfeuern in einem nahe gelegenden Kalkofen genutzt. Nach 1844 wurden die Abbaue am Schwarzen Brink ein drittes mal reaktiviert. Zwei Brüder aus Rabber versuchten, aus dem Inneren des Schwarzen Brinks Kohle zu fördern, anscheinend ohne Erfolg. Eine von Prof. Römhild beschriebene Wallringpinge konnte bei einer Begehung leider noch nicht gefunden werden, jedenfalls keine einzeln liegende, wie es in der erwähnten Arbeit beschrieben wurde. Im weiteren Umfeld des von Prof. Römhild beschriebenen Ortes befinden sich allerdings weitere bergbaulichen Relikte. Da es sich bei den gefundenen Vertiefungen um ein ganzes Pingenfeld handelt, wird es sich wahrscheinlich um einen anderen als den von Römhild beschriebenen Abbau handeln. Die Pingen liegen alle recht nah beieinander, ein auf einer Länge von ca. 50 m erkennbare grabenartige Vertiefung mündet in eine der Pingen. Leider findet man nirgends eine Halde, anhand der man ungefähre Rückschlüsse auf die Größe der evtl. vorhandenen unterirdischen Hohlräume hätte schliessen können. Eine weitere haldenlose Pinge befindet sich nordwestlich des Pingenfeldes, des weiteren einige oberflächennahe kleinere Schurfe.

Noch etwas ausser Impsonit?

Einer 150 Jahre alten Arbeit (Klipstein) kann man entnehmen, daß es evtl. auch Abbaue auf Eisenstein am Schwarzen Brink gegeben haben mag. Leider sind nicht mehr alle Ortsbezeichnungen aus dieser Arbeit nachvollziehbar, einige beschriebene Stollen dürften aber nahe oder gar im Schwarzen Brink zu suchen sein. Ausgehend von den Abbauen am Dörrel, nördlich des Schwarzen Brinks, begab sich Klipstein zu einem Abbau 200 Lachter in südöstliche Richtung, um zum Schluß einen Bergbau noch weiter südlich aufzusuchen. Dieser dürfte sich am Schwarzen Brink befunden haben. Ob es sich um einen anderen Abbau als den oben beschriebenen auf Kohle gehandelt hat, wäre noch zu klären.

 

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